Einführung CD-Video - die Kampagne

Das Projekt CD-Video ist gestartet und in Europa mit einem Jahr Verspätung gegenüber der ursprünglichen Planung. Philips hat mit seiner Software-Tochter die Zeit genutzt, um den im August 1988 geplanten Marktstart für Europa bestens vorzubereiten. Dazu gehörte auch das ganze Paket der Werbung, getreu nach dem Motto "klappern gehört zum Handwerk".
 
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Wie noch auf der Messe IFA in Berlin (DE) 1987 angekündigt, war der Start des Systems CD-Video in Japan und Nordamerika bereits 1987 erfolgt. Allerdings ohne den bei der pdo in Blackburn (UK) hergestellten Titel-Katalog. Die zu dem Zeitpunkt verfügbaren Titel kamen von den weltweiten Presswerken, die auch die CD-Video herstellen konnten. Nur eben nicht aus Blackburn, weil es dort mit dem Start der Produktion zu Problemen kam, die eben bei Philips und der PolyGram zu der Änderung der Pläne führten.
 
   
 
         

Maßnahmen zur Markteinführung der CD-Video in Europa

Fast ein Jahr hatte Philips und die PolyGram Zeit, den Marktstart in Europa vorzubereiten. Der erste Schritt war ein Überarbeitung des Auftrittes der CD-Video. Hier wurde ein einheitliches Konzept des Artworks der CDV-Single und der größeren Formate der 20 und 30cm Disc einwickelt. Auf den ersten Blick sollte jeder Titel als zur Familie der CD-Video erkennbar zugehörig sein. Auch um eine deutliche Unterscheidung von der Audio-CD und der ja auch im Markt befindlichen älteren LaserVision und LaserDisc zu ermöglichen.
Im Juni des Jahres 1988 wurde das erste Informationspaket an den Handel und in leicht abgewandelter Form auch an die Medien verteilt. Als offizieller Termin der Markteinführung für Europa wurde der 22.08.1988 festgelegt.
Die Abbildungen hier dokumentieren das Informationspaket an den Handel. Es waren die Produkte, es war die Bandbreite der werblichen Unterstützung für den Aufbau der Produkte im Handel und es waren auch viel Informationen zu dem Thema CD-Video und die Möglichkeiten selbst. 
Der geplante Filmkatalog für die Region D/A/CH als wichtiger Bestandteil des Konzeptes zur CD-Video wurde in den Unterlagen von Philips und PolyGram nur mit einigen Titeln erwähnt. Denn hier erfolgte die Vermarktung weitestgehend durch die Lizenzhalter selbst.
Und trotzdem ergaben sich gerade in diesem Bereich sehr gute Marktchancen. Die Fans und Kunden mit dem Anspruch auf bildhafte Qualität bekam endlich das, worauf sie gewartet hatten und auch noch mit aktuellen Filmen.
Zu dem Informationspaket an den Handel gehörten dann auch noch die aktuellen Preislisten zur CD-Video. Die wollen wir hier allerdings nicht öffentlich machen, auch weil wir hier keinen Zusatznutzen in Sachen Information zur CD-Video sehen. Das gilt auch für die Händler-Einstandspreise bei den ersten Playern von Philips zum Start der CD-Video. Doch die nachstehenden Prospekt- und Kataloginformationen sind wieder von allgemeinem Interesse.
Eine Erklärung sind wir noch schuldig: Die Abkürzung D/A/CH steht für die Länder Deutschland (D), Österreich (A) und Schweiz(CH)!
Links im Bild noch ein Datenblatt des Dienstleiters Lift für eine Verkaufsgondel im Handel. Und dann die CDV-Player von Philips zum Start. Der CD-Video-Player CDV 475/00R war bereits ab Ende 1987 lieferbar aus der Offerte für die Presse. Philips CDV 475/00R
Als weiteres Modell kam dann 1988 die Version zur Matchline-Produktlinie mit dem CD-Video-Player CDV 988/00R hinzu. Beide CDV-Player hatten einen UPE von 1.499,00 DM.
(UPE = Unverbindliche Preisempfehlung inkl. MWSt.)
Philips CDV 988/00R
         
Neben diesen beiden Playern von Philips für das Format CD-Video gab es auch noch einen Player von Pioneer zu diesem Zeitpunkt. Auch Sony war sehr schnell mit einem Player dabei. Das waren Kombiplayer für alle Disc-Größen, aber allerdings nur für das TV-Format PAL/SECAM hier in Europa.
Der Startkatalog der lieferbaren Titel bestand aus einem Basis-Programm, das für alle Ländern in Europa um spezielle Titel ergänzt wurde, die in diesen Ländern einen besonderen Markt und landestypische Bedeutung hatten. Hierzu ist einiges auch in den uns vorliegenden Katalogen und Prospekten der Nachbarländer feststellbar. Wir haben das Material in der Rubrik Kataloge und Prospekte zur CD-Video und LaserDisc dokumentiert.
         

Die Unterstützung der Kampagne

Philips und PolyGram hatten den Marktstart nicht nur durch Maßnahmen für den Handel vorbereitet, sondern auch angekündigt, die CD-Video in allen Maßnahmen zu unterstützen auf dem Wege zum Erfolg. Der Handel war ausgestattet mit allen Dingen, die auf das Thema aufmerksam machen konnte, aber das reichte nicht, um mögliche Interessenten zu bewegen, da auch einzusteigen. Daher hatten die beiden Treiber Philips und PolyGram auch zusammen mit den Systempartnern Werbeaktivitäten geplant und diese wurden ab dem Starttermin auch umgesetzt.
Der Starttermin zur Einführung der CD-Video in den deutschsprachigen Ländern war ja der 28.08.1988 und neben dem Startkatalog der lieferbaren Titel gab es schon Ankündigungen der weiteren Titel, die bis zum Jahresende noch veröffentlicht werden sollten. Ab dem 05.09.1988 wurden in den wichtigsten Tageszeitungen Anzeigen geschaltet zur CD-Video. Darauf folgten Werbespots ab dem 19.09.1988 bei den größten TV-Sendern. Und letztlich wurden dann ab dem 03.10.1988 in den größten überregionalen Magazinen Anzeigen geschaltet. Also insgesamt ein richtig großes Paket werblicher Unterstützung für die CD-Video, was da geschnürt wurde.
Auch wenn hier der Eindruck entsteht, dass das Thema CD-Video nur etwas für Musikfans ist, das ist nicht so. Einmal stand ja auch der internationale Titelkatalog der LaserVision und LaserDisc zur Verfügung, der ja auf den neuen Kombiplayern abspielbar war. Zwar mussten diese Titel wegen der technischen Begrenzung der Player auf den PAL/SECAM-Standard auch diesem Format entsprechen. Aber das änderte sich nach der Entscheidung, in Europa sogenannte Multinormen-Player zuzulassen und diese auch einzuführen. Damit stand ein riesiges Angebot auch im NTSC-Format weltweit zur Verfügung.
Der zweite und vielleicht noch wichtigere Aspekt war die Film-Industrie, die mit ihren Lizenzhaltern auch genügend Filmtitel verfügbar machte. Und es waren alle dabei, ob es Sony (Columbia-TriStar); Warner, Disney, Paramount, Twentieth Century Fox oder auch VCL mit der Vermarktung des Pioneer-Lizenzprogrammes war. Zusätzlich gab es auch einige Nischenprodukte von Unternehmen, die sich Lizenzen beschafften und diese auswerteten, wie beispielsweise Laser Paradiese.
 
   
 

Auch in 1989 geht es weiter...

Philips und PolyGram hatte sich im Rahmen der Einführung zur CD-Video viel vorgenommen und so ging die werbliche Unterstützung auch im Jahre 1989 weiter. Der Handel war mit Displays, Regalstoppern, Aufstellern, Prospekten und Stickern ausgestattet worden und somit war das "goldene Thema" der CD-Video wirklich nicht zu übersehen.
Unter dem Leitmotto "CD-Video on Tour ´89" starteten in ganz Deutschland Präsentastionen bei ausgewählten Händlern mit Promotern im Auftrage von Philips und PolyGram. Angekündigt in Anzeigen-Aktionen bundesweiter Magazine und individuell in Tageszeitungen vor Ort.
Die Aktionen vor Ort wurden von einem Gewinnspiel begleitet und bei jedem Händler gab es täglich 10 CDV-Singles zu gewinnen. Und die Chance auf den Hauptgewinn... Magazin Stern No. 22 vom 24.05.1989 Magazin Stern No. 23 vom 01.06.1989 Magazin Stern No. 24 vom 08.06.1989 Magazin Stern No. 25 vom 15.06.1989 Magazin Stern No. 26 vom 22.06.1989 Magazin Stern No. 27 vom 29.06.1989
Als Hauptgewinn unter allen Teilnehmern der  bundesweiten Aktion wurden 5 Gewinner von Philips dann nach Berlin zur Messe IFA 1989 eiingeladen und mit einem CDV-Player belohnt.
Aber auch der Handel reagierte auf die Möglichkeiten (Beispiel Saturn in Köln) und stellte sich auf den neuen Kundenkreis begeisteter Heimkinofans ein. Für das Film- und Musikerlebnis in bisher nicht vorhandener Qualität zuhause brauchte man neben den Playern ja auch ein entsprechendes Equipment.
Köln - Saturn
01.06.1989
Köln - Karstadt
08.06.1989
Köln - Ceka
15.06.1989
Gewinn-Postkarte Saturn in Köln
Neues Studio  - 28.10.1988
Die Veranstaltung bei Radio Ceka fand leider nicht statt, weil der Promoter erkrankt war.
Also insgesamt gesehen wurde da schon kräftig getrommelt, um das Thema CD-Video/LaserDisc im Markt zu etablieren. Das ist auch in gewisser Weise erfolgreich gewesen. Aber natürlich nicht so, wie es in Japan und den USA der Fall war. Aber dort gibt es auch ein Thema, was in der Öffentlichkeit sehr "bedeckt" behandelt wird und das ist die etwas freizügige Betrachtung der erotischen Welt. Und genau hier gab es dort etliches an Content auf der LaserDisc, was die Lücke füllte und somit auch zum Angebot des Handels gehörte. Außerdem war der Spaß mit den Karaoke-Veranstaltungen dort abhängig von den großen Scheiben und das Thema hat in Europa zwar auch funktioniert, aber mehr aus Sicht der "Künstler für einen Abend" und der Besucher solcher Veranstaltungen.
 
Und dann kamen die Aktivitäten der DLDA
Das Gesamtthema der CD-Video und LaserDisc war mit den Aktionen von Philips und PolyGram noch nicht abgeschlossen. Denn es musste mehr passieren, als eine einmalige Aktion. auch wenn das schon sehr aufwendig und kostspielig für diese beiden Unternehmen war. Aber nicht nur Philips und PolyGram waren daran interessiert, diese Technologie zum Erfolg zu führen. Unternehmen der Filmindustrie und auch andere Hardware-Hersteller bedienten ja auch diesen Markt und so wurde eine gemeinsame Initiative im September 1990 gegründet, die Deutsche LaserDisc Association. Hierzu weitere Informationen unten über die Schaltfläche (Button), oder >>> über diesen Link.
             
   
 
 

Weil es zu diesen Themen passt...

Und hier geht es dann um weitere und auch spezielle Inbhalte zur CD-Video und LaserDisc. Also der Welt der kleinen und großen Disc mit Ton- und Bildinhalten vor der Generation von DVD, Blu-ray und UHD. Aktuell sind diese Informationen noch sehr lückenhaft, aber zumindest ist erkennbar, wohin die Reise führt...
                 
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