Ron Kok - immer auf der Suche nach Lösungen

Wer kennt nicht Steve Jobs, der war ja Mitbegründer und unkonventionell denkende Erfinder von Apple Inc. Das könnte auch auf Ron Kok zutreffen, denn auch er ist ständig auf der Suche nach Lösungen und beschreitet dabei oft Wege, die abseits von eingefahrenen Denkmustern lösungsorientiert funktionieren. Es sind Ideen, die ihn nicht mehr loslassen und dabei findet er immer Mittel und Wege, Ergebnisse zu erzielen.
Und um besagten Ron Kok geht es hier, denn sein Leben als Memoiren wurden geschrieben, das ihn als den Meister der Innovation aussehen lässt und beschreibt. Und dabei stimmt es auch noch, wenn man seinen Weg verfolgt, der in dem Buch "Mr. Innovatie - van Trouble Shooter tot Vernieuwer" sehr schön erzählt wird. Aufgeschrieben von Violet Falkenburg und mit zahlreichen Dokumenten und Fotos aus den Jahren noch interessanter gestaltet.
Buchtitel in deutsch: Herr Innovation - vom Problemlöser zum Innovator
 
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Ron Kok - Die Buchpräsentation

Card Buch
Am 07.06.2024 ist die Präsentation des Buches über Ron Kok, der in seinem Leben so viel Probleme gelöst, Ideen für neue Dinge hatte und oft auch Grundlagen und Wege für neue Technologien geschaffen hat. Ort der Veranstaltung ist das Konferenz-Center auf dem HighTech Campus der ETD in Eindhoven.Und der Start ist um16:00 Uhr im Rahmen von geladenen Gästen mit einer kleinen Feier.
Wir treffen als CD-Museum auf einen Ron Kok, der sich sofort bemüht, uns mit anderen geladenen Gästen bekannt zu machen. Auf großen Tischen liegen Fotoalben aus seiner Lebensgeschichte mit Bildern von den vielen Stationen, die er erlebt und weitestgehend mitbestimmt hat. Angeregte Gespräche mit den anwesenden Menschen konnten wir führen und auch für das leibliche Wohl wurde gesorgt. Und für jeden seiner Gäste hat Ron Kok die passenden individuellen Worte parat. Bildstrecke
Dann ging es in den Saal, wo die Laudatio auf Ron Kok gehalten wurde, von Wegbegleitern, Freunden und der Familie. Auch Ron Kok stand zeitweilig auf der Bühne bereit, um Fragen zu seiner Lebensgeschichte zu beantworten.
Das Buch von Violet Falkenburg war oft die Vorlage für die vielen kleinen und größeren Geschichten, die bei dieser Laudation zur Sprache kamen. Ein so ungewöhnlicher Lebensweg wie von Ron Kok bietet ja auch ausreichend Ansätze, um in dieser Runde thematisiert zu werden. Wir konnten nicht alles verstehen, weil es natürlich alles in niederländischer Sprache ablief, aber es reichte, um uns auch von der positiven Stimmung einfangen zu lassen. Ron Kok selbst verteilte die ersten Exemplare seines Buches an die ihm nahestehenden Menschen noch auf der Bühne im Saal mit dem passenden persönlichen Kommentar.
Danach ging es wieder in das Foyer des High Tech Gebäudes. Hier war zwischenzeitlich für Ron Kok ein Büchertisch aufgebaut worden, wo er für alle anwesenden Gäste das persönliche Exemplar mit einer Widmung verteilte. Auch wir haben ein solches Buch erhalten, das uns Ron Kok mit einigen schönen Worten überreichte. Und natürlich gab es dann dort im Foyer auch den zweiten Teil der Getränke und Speisen, um das allgemeine Wohlbefinden zu steigern. Wir haben uns dann irgendwann sehr schnell verabschiedet, weil ein lieber Kontakt uns zum Bahnhof nach Eindhoven gebracht hat.
       
   
 
     

Wer ist denn eigentlich Ron Kok? 

Zu Ron Kok muss man mehr sagen, als der Buchtitel "Mr. Innovatie" schon verspricht. Der Lebensweg von Ron Kok in den ersten Jahren ist sicher nicht das, was in irgendeiner Form darauf hingewiesen hat, dass da eine solche Zukunft möglich gewesen wäre. Da sind so viele Punkte, die eigentlich niemals hätten geschehen können. Denn in der Schule war er nicht so gut, dass das ihm jemand zugetraut hätte, er würde das alles jemals machen und erleben. Er ist zweimal sitzengeblieben und die Noten in der Schule bewegten sich entsprechend immer in dem Bereich der Notenskala, die niemand gerne sehen würde.
Und trotzdem, wenn man seine Vita - siehe weiter unten - liest, kann man kaum glauben, dass das ein Mann und noch mit der Vorgeschichte alles geleistet und erlebt hat. Auch wenn er sich immer für Technik interessiert hat und die Werkstatt seines Vaters wohl eher sein zuhause war. Er konnte mit 15 Jahren schon bohren, fräsen, drehen, schweißen und ähnliche Arbeiten verrichten.
Und trotzdem schaffte Ron Kok es, dann doch in der neu gegründeten UTS "Gijsbrecht van Aemstel" nach zwei Jahren einen Abschluss zu machen. Zwischendurch hat er in Zürs (Schweiz) das Skifahren erlernt und ein Skilehrerdiplom erworben. Dann kam seine Militärzeit, wo er sich unter anderem mit der Reparatur von Kettenfahrzeugen beschäftigte und dabei auch den Führerschein für den 20-Tonnen-AMX-Panzer und den Centurion machte. Dabei bekam er auch Kontakt zu Krauss-Maffei und er lieferte den ersten Leopard-Panzer an die niederländische Armee aus. Nach dem Wehrdienst arbeitete er für Krauss-Maffei, um Spritzgussmaschinen für Kunststoffe zu reparieren. Dabei hatte er immer auch Ideen, wie man das besser machen konnte und er wurde somit zum Kunststoff-Spezialisten. In Belgien richtete er eine Vertretung für die Maschinen wie Kalander, Extruder, Plattenpressen und ähnliches ein.
Diese Vorgeschichte war es dann auch, die Ron Kok dann auch mit Philips in Verbindung brachte. Für Philips wurde er zu Problemlöser und er wurde in die Welt geschickt, um Kunststoffproduktionsanlagen aufzubauen (u.a. Iran, Singapur, Indien, Sao Paulo). Ende 1979 stellte Ron Kok in Eindhoven die ersten Videoplatten her und richtete die erst Pilotfabrik ein. Dann wurde er von Philips 1980 nach Sony in Japan geschickt, um dort die Produktionsmöglichkeiten der kleineren Plastikscheibe - der Compact Disc - zu prüfen. Bei Philips und Sony war da noch geplant, zwei Seiten einer Disc zusammen zu kleben, ähnlich der heutigen DVD. Ron Kok hat diesen Prozess dann vereinfacht. Da es dann bei Philips zu viele menschliche Quereleien gab, ist er dann zu Krauss-Maffei zurück und richtete seine eigene Vertretung in den Niederlanden ein. Nach anfänglichen Schwierigkeiten war er nach etwa zwei Jahren erfolgreich und er gründete mit ROKOMA am 01.04.1985 sein erstes Unternehmen.
     
Im Jahre 1986 erhielt Ron Kok einen Anruf von einem Verwandten, wonach eine wohlhabene Person in Philadelphia (USA) eine CD-Fabrik aufbauen wollte und dieser seine Hilfe beim Einstieg brauchte. Das Angebot lautete, für 5.000 US-Dollar am Wochenende mal rüber zu fliegen und ein Gespräch zum Thema zu führen. Das Ticket für den Flug war auch schon bezahlt.
Bereits im Flugzeug hatte Ron Kok erste Überlegungen zu einer neuen Art der Produktionstechnologie angestellt, wenn der Inhaber des neuen Werkes das akzeptieren würde. Und da er freie Hand bekam, machte er sich bei der Rückkehr direkt an die Arbeit und baute den ersten Monoliner in der Fabrikhalle seines Nachbarn.
Monoliner
Seine Ideen funktionierten und somit konnten erstmals alle Produktionsschritte der CD-Produktion in einer Maschine ablaufen, was die bisher erforderlichen teuren Reinräume überflüssig machte. Diese neue Anlage reduzierten die Herstellungskosten einer CD erheblich. Das Bild zeigt den ersten Monoliner von Ron Kok.
In der Folge musste er plötzlich auch für andere Werke seinen Monoliner bauen und er konnte kaum die Nachfrage befrieden, auch weil seine Mitarbeiter meistens lange weg waren, um die Anlagen bei den Kunden einzurichten und ihm natürlich beim Bau neuer Maschinen fehlten. Seine Idee wurde zum weltweiten Standard bei der Herstellung von CDs. Im Jahre 1991 kaufte Ron Kok die Abteilung ODM (Optical Disc Mastering) von Philips, um hier die Master für die Discproduktion zu machen. Auch hier baute er sofort eine neue Maschine, die auch aktuell weltweit für alle Masterings bei CDs, DVDs und Blu-rays eingesetzt wird.
     
Jede Aktivität von Ron Kok und die Höhen und Tiefen seines Lebensweges zu beleuchten, sprengt den Rahmen dieses Berichtes. Aber alle diese Dinge werden in seinen Memoiren beschrieben. Er beschäftigte sich mit der Entwicklung von Maschinen für Solar-Module (Shell), für Einweg-Kontaktlinsen (Johnson & Johnson) und als besonderes Projekt entwickelte er einstellbare Brillen für die Dritte Welt, die in der Herstellung nur um 1,50 Euro kosten, um hier eine bezahlbare Lösung anzubieten. Auch eine Maschine zur Herstellung von OLED-Displays hat er entwickelt.
Im Jahre 2001 wurde er in Davos auf dem Weltwirtschaftsforum zum technischen Pionier ernannt. Artikel in internationalen Magazinen, TV-Aufnahmen und eine Ehrung von Prinz Claus der Niederlande mit der Medaille von König Wilhelm I gehören auch dazu.
     
   
 
   

Der Zeitleiste von und mit Ron Kok

Wenn man wirklich alle Stationen und Ereignisse des Lebens von Ron Kok auflisten will, ist das fast aussichtslos. Selten gibt es einen Lebensweg, der so vielfältig ist und auch viele Rückschläge beinhaltet, aber eben auch viele Erfolge. Ron Kok war beispielsweise an 250 Patenten beteiligt.
1946 Geburtsjahr von Ron Kok als eines von sechs Kindern
1966-1980 IMM-Ingeneur
1979-1982 Philips PMF - LaserDisc und CD
1982-1985 Kraus Maffei - Vertriebsbüro Niederlande
1984-2005 ROKOMA - Gründer
1986 Erster Monoliner gebaut (Produktionsanlage, die alle Teilschritte der CD-Herstellung des Reinraum-Bereiches in einer Maschine vereint)
1986-1994 OD&ME - Mitbegründer
1990 Übernahme von OD&ME durch PDO (Philips and DuPont Optical)
1992 AMS (automatisches Mastering und Stamper-Herstellung)
1994 OTB Engineering B.V. - Gründer (OTB = Only the Best)
1995 Markteinführung des CD-Miniliner
1997 Weltweit erste Anlage zur Inline-Ausrüstung für Einweg-Kontaktlinsen (Johnson & Johnson)
1999 Weltweit erste Inline-Anlage für Solarzellen (Shell Solar)
1999 Weltweit erste Inline-Anlage für Brillengläser (Johnson & Johnson)
2000 Beginn der CD/CDV-Mastering- und Replikationsaktivitäten
2001 OTB Group (Holdinggesellschaft von OTB Engineering, Newtoms, Rokoma, CMB) - Miteigentümer
2001 Erwerb von Vermögenswerten Toolex International B.V. (optische Medien) nach dem Konkurs
2002 Einführung von DEPx, dem SiN-Dünnschicht-Abscheidungstool von OTB
2003 Einführung der einzigartigen Spritzgusstechnologie
2003 Einführung des Linear Motor System (LMS), des patentierten Inline-Vakuumtransportsystems von OTB
2004 Weltweit erste Inline-P-OLED-Produktionsanlage
2004 Gründung von PixDro (JV), Entwicklung eines einzigartigen Druckkopfes, Prozesses und einer Strategie auf Siliziumbasis (Entwicklung zur Inkjet-Technologie gemeinsam mit Océ)
2004 OTB verkauft die CD/DVD-Mastering- und Replikationsaktivitäten an Singulus
2005 OTB gründet zwei separate Geschäftsbereiche (100% Tochtergesellschaften: OTB Solar und OTB Display
2005 OTB Display erwirbt Vermögenswerte und Aktivitäten von Philips Polyled
2008 Verkauf von Teilanteilen der OTB Group an Velocity Capital
2010 Verkauf von OTB Display an ein chinesisches Unternehmen / Verkauf von OTB Solar a Roth & Rau
2013 Offizielles Ende von OTB
2012-2015 Ron Kok arbeitet in der Schweiz an einer Windkraftanlage und an verstellbaren Brillen. Mit André Rijssenbeek arbeitet er an einer automatischen Geschenkverpackungsmaschine für ein großes Einzelhandelsunternehmen.
   
Ron Kok beschäftigte sich auch mit der Technologie für ein Energiehaus. Das sollte ein Haus sein, das vollständig mit Wind- und Sonnenenergie betrieben wird und eine völlige Trennung vom Gas- und Stromnetz war das Ziel. Das Haus sollte seine Energie selbst erzeugen und diese vor Ort speichern. Die passende Ausrüstung hatte er bereits und es ging nur noch um die Finanzierung des Projektes. Das war den Banken wohl noch zu unsicher und wurde nicht zur Marktreife weiterentwickelt.
   
   
 
 
15.10.2024 - Quelle: Besuch der Buchpräsentation in Eindhoven - Niederlande - am 07.06.2024 vom CD-Museum
Die Zusatzinformationen basieren auf Einträge der Website von Ron Kok, seinem Buch und auch einigen Artikeln, die über ihn geschrieben wurden..
Bei allen verwendeten Bildern und Logos liegt das Copyright bei den Rechteinhabern. Das Copyright der Bildstrecke und Einzelbilder liegt beim CD-Museum.
Website Ron Kok:  https://www.ronkorama.com
Produktion Buch - Boekpress:  https://boekxpress.nl
   
   
   
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